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17.Februar 2000 Hola muchachos Wir sind also immer noch fleissig unterwegs ... Nach dem Sueden Chiles fuehrte uns unsere Reise in den grossen Norden des Landes. Oberhalb Santigo dominiert die Wueste und die Kordillere der Anden gewinnt zunehmend an Hoehe. Bei unserer Ankunft in Arica, der noerdlichsten Stadt Chiles, waehnten wir uns zuerst auf dem Mond. Bereits bei der Zwischenlandung in Iquique viel uns die Einoede der noerdlichen Kuestenregion auf. Zwischen Santiago de Chile und dem Sueden von Peru ist die Andenkette am breitesten und zieht sich im wesentlichen in drei paralellen Gebirgszuegen von Norden nach Sueden. Die Physiognomie dieser Gegend ist sehr interessant. Die Stadt Iquique ist von ihrer Lage her typisch fuer die grossen Staedte hier im Norden von Chile an der Pazifikkueste. Sie ist auf einem schmalen, wenige Kilometer breiten, Kuestenstreifen erbaut. Gleich hinter der Stadt ragt die erste Kuestenkordillere ueber 1000-2500 Meter auf und verhindert, dass Wolken vom Meer her das Landesinnere erreichen koennen. Das ist der eine Grund weshalb sich von der Kuestenkordillere bis zur zweiten Kordillere, in der Landesmitte, eine endlos oede Sand- und Steinwueste erstreckt, durch welche auch die Panamericana von Norden nach Sueden fuehrt. Die zweite Kordillere ist der andere Grund fuer die trostlose Wueste, denn die verhindert, dass das Wasser, welches als Niederschlag im Altiplano (Hochland), der hoechsten und dritten Kordillere, niedergeht durchs Landesinnere ins Meer abfliessen kann und so dem Landesinnern Wasser spenden koennte. Das Wasser welches im Altiplano versickert und durch den poroesen vulkanischen Boden mit Mineralen angereichert ins Tal fliesst, sammelt sich stattdessen in der Senke vor der zweiten Kordillere zu Seen. Hier verdunstet das Wasser, mangels Abflussmoeglichkeit, in der gluehenden Hitze wodurch grosse Salzseen entstehen. Diese sogenannten 'Salare' sind typisch fuer die Andenregion zwischen Bolivien, Peru und Chile. Der Altiplano ist die Gegend, in der die Anden nun wirklich hoch sind (+/- 6000m). Vom Pazifik her steigt der Gebirgszug auf einer Strecke von ca. 200km von 0 auf bis zu 6500 Meter Hoehe an. Auf der Hoehe, zwischen 3500 und 4500 Meter ueber Meer, erstreckt sich das Andenhochland zwischen Chile und Bolivien, in welchem vorallem noch Indianer von der Alpacazucht leben. (Alpacas, sind die Viecher, die wie Lahmas aussehen). Hier im Andenhochland erheben sich kegelfoermige Bilderbuch-Vulkane und Berge nochmals 2000m in die Hoehe und Gipfel von 6000m und mehr sind keine Seltenheit. Der Vulkan Parinacota am Lago Chungarah (4300muM), der in jedem Touristenprospekt zu sehen ist, erreicht locker seine 6330m. Da wir hier mit dem mit dem Mietauto unterwegs waren und moeglichst viel sehen wollten fuhren wir mehr oder weniger innert Tagesfrist von Meereshoehe auf 4500m ueber dem Meer. (Typischer Anfaengerfehler, aber das Auto war so was von teuer, das musste man einfach irgendwie rausfahren) Diese Torheit liess uns dann etwas von den Symtomen der Hoehenkrankheit kosten wie Kopfweh, Schwindel, Uebelkeit und Gleichgewichtsprobleme, so dass wir gerade die Kraft hatten am Lago Chungara aus dem Auto zu torkeln und unser Picknick 20m vom Auto Weg zu uns zu nehemen ... zu anstrengend war das Gehen und die Sonne brannte gnadenlos auf unsere Tuna-Sandwiches nieder. Da der geplante weiterweg Weg laengs durch den Altiplano, infolge einer durch Hochwasser, weggerissenen Bruecke nicht passierbar war, waren wir gezwungen die Hochebene auf 2000m Hoehe zu Umfahren (Somit konnten wir uns aber gar nicht erst an die Hoehe gewoehnen...). Auch dieser Versuch scheiterte aufgrund des Wegzusatandes, da sich der Trek langsam in ein steiles, schmales, ausgetroknetes Bachbett verwandelte. Und das obwohl wir uns diesen grossen, coolen Pick-UP-Truck, geleistet haben. Somit wurden wir gezwungen einen Umweg auf nahezu Meereshoehe einzuschalgen. Von dort gings dann wieder hoch nach Colchane (3800m) von wo es uns endlich gelang die Hochebene weiter zu erkunden. Colchane ist der Grenzort zu Bolivien und besteht aus einer handvoll leerstehender Haeuser und einer Zollstation. Die Daemmerung setzte bereits ein und da wir ausser einer wirklich uebelstinkenden Fernfahrerpension dort keine Unterkunft fanden, fuhren wir noch etwas weiter und erreichten beim letzten Tageslicht ein kleines Indianerdorf, wo wir bei einer Familie Obdach fanden. Die Nacht war klar und klirrend kalt, und obwohl unser 'baño privado' nur aus einem Plastik-Nachthafen bestand, war die Ruhe und der Sternenhimmel hier oben sensationell. Die dauernde Hoehenaenderung und hunderte von Kilometern auf mehr als erbaermlich-ueblen Strassen, bekamen uns nicht gerade gut, so dass wir uns, trotz dem schoenen und teuren Auto, zu einer Rast auf 2000m gezwungen sahen. So verbrachten wir einen ruhigen Tag (mehr waere dann wirklich zu teuer gewesen) in einer weit abgelegenen, fruchtbaren Oase Namens Codpa, die in irgendeinem Flusstal inmitten der Wueste irgendwo am Westrand des Altiplano liegt. In solchen Oasen, die von kleinen Quellen bewaessert werden, herrscht ein gutes Mikroklima wodurch sich solche Oasen gut zur Anpflanzung von Citrusfruechten eignen. Nach dem noerdlichen Hochland wo wir kein Tourist angetroffen haben, giengs suedlicher ins Touristenmekka San Pedro de Atacama. San Perdo liegt in der, oben beschriebenen, Senke zwischen Altiplano und der zweiten Kordillere an einem dieser riesigen Salzseen. Von hier aus kann man auch verschiedene typische Sachen wie Geysire, Vulkane, Lagunen im Hochland, Salars etc. besuchen. Da wir das alles aber bereits im Norden gesehen hatten, waren wir nun zu muede dem Touristenstrom zu folgen und dann in dritter Reihe beim Hot-Spot anzustehen. So genossen wir ein paar Tage das milde Klima in der Wueste in einer friedlichen Herberge mit Freisitz und guten Restaurants im Dorf. Touristenorte haben also nicht nur Nachteile ... Hier merkten wir, dass wir nun nach vier Monaten Chile, definitiv reisemuede sind und vorerst einfach nichts mehr sehen wollen. Zudem ueberkam uns der Wuestenkoller, denn wir hatten schon verdamt lang keinen Baum mehr gesehen ... also ab mit den Nachtbus nach Santiago. Das naechste Ziel war Buenos Aires, wo wir argentinische Freunde besuchten und die naechten vier Wochen vom Reisen entspannten ... ja, ja ... auch Reisen kann anstrengend sein. Traurig war es schon Chile nach vier Monaten einfach so zu verlassen, denn irgendwie ist uns dieses schoene und abwechlungsreiche Land mit seinen liebenswerten und hilfsbereiten, wenn auch manchmal etwas seltsamen Menschen ans Herz gewachsen. Wir hoffen, dass Chile mit seiner neuen Regierung den Aufschwung weiterfueheren und der Armut und Arbeitslosigkeit rechtzeitig einhalt gebieten kann und wuenschen Chile ... que le vaya bien ! Nun ist es bereits wieder Zeit weiter zu gehen und so werden wir am 12.April, gut ausgeruht, in Costa Rica landen. Bis dann ... Gruss Chrigi und Billy
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